Kyrgyzstan
Wundervolle Aussicht bei der Einreise nach Kyrgyzstan.
Wir übernachteten in einem günstigen Hotel in der Stadt Osh. Am nächsten morgen kam ein Mann zu unserem Zimmer und teilte uns mit, dass beide Reifen an unserem Auto platt sind. Alles klar danke für die Info, kein problem. (Wir haben ja schon mehrfach Reifen wechseln müssen). Später dann beim Auto half er ungefragt, warum nicht ne. Während Seth und ich das Auto auf der rechten Seite aufbockten, fing der Typ an auf der anderen das Auto aufzubocken. Es passierte was passieren musste, der Wagenheber von dem Typ gab nach, das Auto rutschte komplett weg und lag auf der Hinterachse am Straßenrand. Es war echt ein Akt nur einen Reifen hinten draufzukommen. Der Typ hat absolut keinen Plan gehabt und uns immer mehr aufgeregt. Nachher wollte er noch Geld von uns weil wir ihm angeblich darum gebeten hatten zu helfen und wir sollten ihm einen neuen Wagenheber kaufen den er selber beschädigt hat. Der ****** hat unser Auto eher beschädigt und anstatt 5min Reifenwechsel hatten wir fast 2h Stress. Er rief dann die Polizei und machte Fotos von unserem Auto aber wir haben irgendwann keinen Bock mehr gehabt und sind abgehauen.
Da es hier nur selten Schilder mit Tempolimits gibt waren wir in einer Ortschaft mit 58kmh anstatt der erlaubten 40kmh unterwegs. Seth wurde rausgezogen und die Beamten versuchten bei uns abzukassieren im Good cop bad cop style. Oh das wird teuer, nein da machen wir keine Ausnahme ich schreibe dir jetzt ein Ticket. Der andere Polizist: Oh nein, schnell zahle lieber 100 US Dollar sonst kriegst du ein Ticket. Seth blieb cool und stellte sich absolut dumm, sorry wir haben keine US Dollar, ich komme aus Kanada, nicht aus dem USA. Wir haben keine US Dollar :D. Naja am Ende wollten sie noch seinen Führerschein behalten, er gab natürlich nur seinen Internationalen ab, wäre nicht so schlimm gewesen. Er stellte sich so dumm an das die Beamten nachher keinen Bock mehr hatten und uns ziehen ließen.
Google Maps schlug die blaue Route vor, ich dachte mir warum nicht den kürzeren Weg nehmen (orange) und einen Abstecher beim zweitgrößten Salzsee der Welt machen. War keine gute Entscheidung. Wir hatten ca. 300km Schotterpiste über einen Gebirgspass. Um unsere Hotel rechtzeitig, vor Check-In-Schluss erreichen gaben wir richtig Gas und Seth bretterte mit 80-100kmh Ken Block-mäßig über die Berge. Das Video folgt nach der Rally.
Keine Tankstelle in der Nähe, zum Glück waren die Reservetanks gefüllt.
Irgendwann lotste Maps.Me uns über irgendwelche Feldwege, die „Wege“ wurden immer schlechter und am Ende fuhren wir einfach mitten in der Nacht bei Mondschein über die Felder.
Endlich, fast am Ziel, noch 300m und wir sind zurück auf der „Hauptstraße“ aber nein leider nein leider gar nicht gab es mitten in den Feldern einen für unser Auto unüberbrückbaren Bach und eine zerstörte Brücke. Wir waren super Müde, hatten keine Lust mehr, Tank auch fast leer und dann die 15km über die Felder zurück. YEAH.
Gegen halb 2 in der Nacht war der nächste Reifen platt und die Halterung für den Stoßdämpfer vorne rechts war aus der Karosserie gebrochen. Kein Dorf weit und breit. wir entschieden einfach stehen zu bleiben und für 3-4 Stunden im Auto zu schlafen um dann morgens weiterzuziehen.
Am nächsten morgen brachen wir gegen 6Uhr auf und fuhren mit phänomenalen 30kmh 180 Kilometer bis in den nächsten größeren Ort um eine passende Werkstatt zu finden.
Wir wurden hin und her geschickt, auf der suche nach einer Werkstatt die Schweißarbeiten macht. Wir rechneten schon damit hier mehrere Tage liegenzubleiben aber letzten Endes fanden wir doch noch eine Werkstatt – Jungs kein problem 60$ und wir fixen alles – kommt in einer Stunde wieder.
Kurz die Füße in den See gehalten und weiter gings Richtung Grenze nach Kasachstan.
Am nächsten Morgen gabs ein bisschen Probleme, aufgrund von fehlenden Schildern, Markierungen oder Platzanweisern an der Grenze fuhren wir ca. einen Kilometer an der Warteschlange vorbei – völlig unbeabsichtigt natürlich… Dann konnten wir nicht drehen und die einheimischen haben sich ziemlich aufgeregt und uns nicht einreihen lassen. Zurückfahren ging halt auch nicht und dann gabs echt stress…. Wir wurden immer wieder von dicken SUVs eingekeilt usw. Am Ende haben wir es doch noch geschafft da wir 3 Rallyautos waren. Diskussionen und Rangeleien mit den einheimischen gabs trotzdem. Im Iran hätten die uns auf eine goldenen Trage über die Grenze gebracht aber hier…. da merkt man schon die Gastfreundlichkeit zwischen manchen Kulturen/Ländern.