Georgien

Georgien

Kennt ihr die Dinge, die beim zweiten Mal besser funktionieren? Nun, diese Grenze war eine davon. Nachdem wir die Horrorgeschichten von 9h+ Wartezeit an der Grenze Türkei-Georgien online gelesen hatten und dann aus erster Hand die Aufstellung und entsprechend längeren Gesichter der Rallyteams weiter hinten gesehen hatten, beschlossen wir, einen 2-3-stündigen Umweg zur nächsten Grenze in den Bergen zu machen. Obwohl tückischer, bevorzugten wir zunächst die kurvenreichen Straßen bis zum Siedepunkt und Beginn der Besetzung. Das änderte sich schnell, als die Dunkelheit einsetzte und sich der Bürgersteig in der Höhe als nicht so angenehm fahrbar erwies, ganz zu schweigen von dem höchst fragwürdigen Verhalten der lokalen Lkw-Fahrer auf den schmalen Straßen. Als wir nach Treibstoff suchten, zogen wir den Stecker auf dem Bergpass und beschlossen, bei einem schönen Abendessen in einem Restaurant mit einem umlaufenden Außentank zurück zur Grenze zu fahren und bis nach Einbruch der Dunkelheit abzuwarten. Es stellte sich heraus, dass der Grenzübergang zu dieser Zeit nur 90 Minuten dauerte, und wir flott Batumi erreichten und noch bis morgens 9Uhr feierten (Markus…, ich ging um 4 ins Bett)

Die Aussicht auf die Stadt in Tbilisi war spektakulär, leider gelang es nur einem aus unserem Team sich die Stadt anzuschauen, die anderen mussten sich von der Partynacht erholen. Danke an Seth. Allerdings war es auch in den Straßen ziemlich phänomenal. Diese ganze Region der Welt ist durchdrungen von riesigen Mengen an Geschichte, die immer noch stark ihre Kultur und ihr Essen schmeckt. Mhmmm. Nach einem Spaziergang durch die Straßen am Flussufer war die Rückkehr zur Jugendherberge am ersten Morgen noch schöner. Unser Hostel Fabrika könnte ein Posten für sich selbst sein. Vor zwei Jahren kauften die Partner eine verfallene sowjetische Textilfabrik und die Ergebnisse ihrer Bemühungen sind beeindruckend. Heute ist es eine aktive Kunstinstallation mit einem halben Dutzend Restaurants, einer riesigen Lounge, die jede Nacht mit Einheimischen und Ausländern gefüllt ist, die die Atmosphäre genießen, die nur das polare Gegenteil ihrer industriellen Sowjetherkunft sein kann. Straßenkunst bedeckte jeden Quadratmeter Wandfläche, hell und lebendig im Kontrast zum grauen Beton, der für die ursprüngliche Fabrik gegossen wurde. Weitere Pluspunkte waren ein eigener Club, internationales Essen, VW-Van-Foto, geparkte Oldtimer und sehr eindrucksvolle Sofas, einige über 5 Meter lang. Der billige Entwurf ist auch ein Pluspunkt. Alles in allem waren die drei Tage bzw. Nächte nötig, es war gut mal unsere Beine zu ausstrecken und Bulma ihre wohlverdiente Ruhe zu geben.


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